Inhouse Affiliate Programm: Wenn das mal nicht nach hinten los geht

Mittlerweile bewerbe ich einige Marken bzw. Produkte über diverse Inhouseprogramme. Also Affilinet & Co bleiben außen vor, der Merchant spart sich die immensen Netzwerkgebühren (teilweise 30% und mehr) und ich als Affiliate bekomme mehr Provision. Was dabei natürlich verloren geht ist ein unabhängiger Dritte – wenn es Probleme gibt schlichtet eben das Netzwerk.

Einige clevere Inhouseprogramme nutzen ihre Werbemittel gleich zum Linkaufbau. Das Tracking funktioniert per Cookie und Refererauswertung. Das ist bekannt, vielen Affiliates ist das aber nicht bewusst, dass sie schöne Links verschenken, für die der Merchant normalerweise eine Menge Geld in die Hand nehmen würde. Ich habe da immer einen nofollow-tag drangebappt oder auch eine Weiterleitung über diverse Skripte bzw. WP-Plugins benutzt. Denn: Warum sollte ich meinen direkten Mitbewerbern schöne Links schenken?

Trotzdem sind einige Marken und Shops mit Hilfe ihres Affiliateprogramms in den Serps mächtig gestiegen und man hat sich gegenseitig auf die Schultern geklofft. Nun ist mir aber ein besonders dreister Fall aufgefallen und da denke ich mir, ob man die Affiliates eigentlich für dumm verkauft.

Hier mal der recht gute Aufstieg dieser Seite, ich nenne keine Namen oder urls.

sistrix

Quelle: Sistrix

Von bestenfalls einen SI von 12 ist man nun irgendwo bei 5. Bei einem echten Shop mit Lagerhaltung und vielen, vielen Angestellten schlucken da so manch Beteiligte. Schaue ich mir dann noch die Link-Aufbaugerschwindigkeit in den LRT an, so sieht man einen enormen Anstieg im März/April dieses Jahres, dann schwächt sich das wieder ab. Insgesamt verweisen über 200.000 Links von 1220 Domains auf die Seite – also eine Seiten-Ratio unter aller Sau. Klar, in den Feeds stecken auch um die 30.000 Produkte…

Okay, nun das. Heute erreicht mich eine Mail, in dem darauf hingewiesen wird, man möchte doch bitte alle Werbemittel mit einem nofollow-Tag versehen, Zitatanfang: „Mit dem Austausch des Codes stellst Du sicher, dass deine Seite von Google auch in Zukunft nicht als Spam eingestuft wird.“

Hallo? Aber es kommt noch besser:

„RÜCKMELDUNG

Sobald Du die Änderungen an deiner Seite vorgenommen hast, gib bitte durch Antwort auf diese E-Mail kurz Bescheid.

Bei Fragen wende Dich bitte unter partner@xxx-partnerprogramm-xxx.de direkt an mich.“

Das nenne ich mal Linkabbau für lau und verarsche deine Affiliates.

Was meint ihr dazu? Für mich eine Email, die nur so vor Verzweifelung strotzt…Ich hätte mir gewünscht einfach zu sagen: Hey, Google mag uns nicht mehr und ihr Affiliates seid Schuld. Sorry, Jahrelang haben wir euch hinters Licht geführt aber nun helft uns gefälligst wieder.

Über Nils "Gnomad"

Hallo, mein Name ist Nils Römeling. Von Januar 2009 bis 2011 war ich auf Weltreise - 34 Länder! Mit dabei: Laptop, Kamera und eine Menge Webseiten. Heute arbeite ich als Vollzeitaffiliate in Augsburg.
Dieser Beitrag wurde unter Affiliate sein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

5 Antworten zu Inhouse Affiliate Programm: Wenn das mal nicht nach hinten los geht

  1. ulrichroth sagt:

    Gier schlägt Hirn

    Unter dieser Überschrift würde ich wohl das ganze stellen. Da hat man einen Blitzgedanken und denkt ihn nicht zuende bevor man ihn umsetzt. Die Strafe folgt wie man an diesem Beispiel sehen kann.

    Mit einem eigenen Referrer-Affiliate-Programm Linkaufbau zu betreiben ansich ist ja eine gute Idee. Nur muss man bei diesem Schritt behutsam umgehen und sich diese Links gut gesteuert dann einsammeln. Den Rest, vorallem die „Kaufmichlinks“ schön über entsprechende redirects kasschieren, damit sie keinen Schaden anrichten.

    Wenn man so vorgeht, sollten die Partner besonderst dafür honoriert werden, was ja in der Regel auch nicht erfolgt. Stichwort „für blöd verkaufen“.

    Spätestens jetzt wäre es angebracht, diese Veränderungen den Partner entsprechend finanziell zu versüssen und ihn als „Partner“ ins Boot holen und eine nachhaltige Partnerschaft aufbauen.

    Es wird so gerne das Wort „Affiliate“ genutzt, da man meint mit einem „Affiliate“ alles machen zu können. Dass diese nur das englische Wort für „Partner“ ist, scheinen viele nicht zu wissen.

    Wer „Partner“ sucht geht in der Regel vorsichtiger mit diesen um.

    Dir weiterhin viel Erfolg Nils

    Viele Grüße von der Insel

    Uli

  2. Daniel sagt:

    Hat es eine große bekannte Finanzseite denn anders gemacht? 🙂
    Ich würde da eine kurze Email schreiben, dass ich gerne bereit bin alle Links die zu ihnen verweisen mit nofollow zu versehen und hierbei entsteht mir pro Link ein Zeit-/Kostenaufwand von 39,- Euro. Sollte ich alle 129 Links zu ihnen ändern, bin ich gerne bereit ihnen einen Rabatt zu gewähren 😀

  3. Knut sagt:

    By the Way: was macht denn bitte Amazon anders?

  4. Frank sagt:

    Ich hatte da mal ein Partnerprogramm in Sachen Reisen. Hab die auch beraten hinsichtlich eines sehr interessanten WordPress-Plugins. Aber als ich dann sah, dass die einem Links unterschieben, hab ich alles ausgebaut und beendet. Sozusagen Ab-in-den-Orkus.

  5. Sergej sagt:

    Ui, ich sehe da gibt es einen direkten Konkurrenten, der macht das genauso und bei dem sieht der Sichtbarkeitsverlauf genauso aus…
    Gott, lass Hirn vom Himmel regnen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert